Das flache Sulztal erstreckt sich als ebene, offene Landschaft westlich von Neumarkt und ist aufgrund der fruchtbaren Böden von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die Sulz war zu Projektbeginn noch vollständig begradigt, doch das sollte sich im Projektverlauf ändern. Aus der Ebene ragen die Zeugenberge heraus, die mit ihren oft naturnahen Laubwäldern, ihren Hangterrassen und Waldrändern wichtige Biotopinseln in der Agrarlandschaft darstellen. Naturschutzfachlich besonders herausragend sind hier außerdem die Flugsand- und Terrassensandstandorte mit Vorkommen hochspezialisierter Tier- und Pflanzenarten wie Blauflügelige Ödlandschrecke oder Sandgrasnelke.
Darum kümmert sich der Landschaftspflegeverband:
- Renaturierung der im Zuge der Flurbereinigungen komplett begradigten Sulz
Seit Projektbeginn erfolgt Stück für Stück der ökologische Umbau der Sulz. Mittlerweile hat die Sulz auf über 12 km mit einem Flächenumgriff von ca. 31 ha ihren natürlichen Lauf zurückerhalten. Die Maßnahmen führt der Landschaftspflegeverband in enger Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt und den Anliegergemeinden durch. - Pflegemahd von Nasswiesen und Hochstaudenfluren in der Wiefelsbachaue
Die hier vorkommenden sehr seltenen Feuchtgebietsbewohner wie Blaue Himmelsleiter oder Sumpfschrecke werden durch die Pflegemaßnahmen in ihrem Bestand gefördert. - Erhaltung und Entwicklung der Sandlebensräume durch Pflegemahd oder Regelung der Beweidung sowie kleinflächigem Oberbodenabtrag
Die Beweidung oder ein kleinflächiger Oberbodenabtrag sorgen dafür, dass es in den Sandrasen immer noch offene Sandboden-Stellen gibt. Auf diese ist beispielsweise die hier noch vorkommende stark gefährdete Blauflügelige Ödlandschrecke unbedingt angewiesen, da sie nur in offene Sandböden ihre Eier ablegen kann. - Neuanlage von Hecken, Baumreihen oder Streuobstwiesen in der Agrarlandschaft
Sowohl auf öffentlichen als auch auf Privatflächen entstanden bereits zahlreiche Hecken und Obstwiesen in der Feldflur um Berngau, Möning, Röckersbühl und Forst. - Entwicklung und Realisierung der Radroute „Mit dem Rad ins Land der Zeugenberge“, auf der die Bausteine des Biotopverbunds „Netzwerk Sulztal“ erradelt werden können.
- Entwicklung und Realisierung des „Obstspaziergangs rund um den Sulzbürg“, der, ausgehend von der historischen Bedeutung des Sulzbürgs für den Obstanbau, auf den besonderen Wert von alten und neuen Streuobstwiesen aufmerksam macht.